VW-Bus T2 67-79 Bremsen, Räder und Reifen


August 1967

Hauptbremszylinder und Nachfüllbehälter

  • Die neuen Transporter-Modelle erhalten einen in Form und Länge geänderten Tandem-Hauptbremszylinder. Der Durchmesser des Hauptbremszylinders bleibt unverändert 22,2 mm. Der Hub des Vorderachsbremskreises beträgt 24 mm, der Hub des Hinterachsbremskreises 14 mm.
  • Um die Kontrolle des Bremsflüssigkeitsstandes zu erleichtern, wurde der Nachfüllbehälter in den Fahrerraum verlegt.
  • Auf dem Tandem-Hauptbremszylinder sitzt nach wie vor ein in zwei Kammern geteilter Ausgleichsbehälter. Die Verbindung zwischen Nachfüllbehälter und Ausgleichsbehälter bildet eine 12 mm-Nachlaufleitung.
  • Aufgrund gesetzlicher Bestimmungen erhalten die Fahrzeuge für bestimmte Exportländer eine Warneinrichtung, die den Ausfall eines Bremskreises anzeigt. Sie besteht im wesentlichen aus der Warneinrichtung am Hauptbremszylinder, dem Warnschalter und der als Druckknopf ausgebildeten Warnleuchte.

    März 1968

    Hinterradbremse

    Alle Typ 2-Modelle erhalten an der Hinterachse Bremstrommeln und Bremsträger mit doppelter Labyrinth-Abdichtung.

    Schaulöcher

    Gleichzeitig erhalten die Bremsträger vorn und hinten ähnlich Schaulöcher, um die Stärke der Bremsbeläge kontrollieren zu können.

    Modelljahr 1971

    Vorderradbremse

    Die bisherigen Trommelbremsen werden durch Scheibenbremsen ersetzt. Der Festsattel ist in Fahrtrichtung gesehen hinter der Radachse mit 2 Schrauben am Achsschenkel angebracht. Bremsscheibe aus Grauguß und Vorderradnabe aus Temperguß sind geteilt. Nach innen sind die Bremsscheiben gegen Schmutz und Beschädigungen durch Abdeckbleche geschützt.
  • technische Daten: Aufbau und Funktion der Festsättel entsprechen dem der Typen 3 und 4. Eine Scheibenschlag-Ausgleichsvorrichtung ist jedoch nicht vorhanden. Die Abmessungen der Festsättel sind auf die Gewichte und Fahrleistungen des Transporters abgestimmt.

    Hinterradbremse

    Die Bremsbacken der Trommelbremse wurden von 50 mm auf 55 mm verbreitert und gleichzeitig die Beläge von 5 auf 6 mm verstärkt. Die Bremstrommel ist jetzt in Hinterradnabe und Blechbodenbremstrommel geteilt. Die Hinterradnabe besitzt 5 Stehbolzen zur Befestigung der Bremstrommel und des Scheibenrades.
  • technische Daten:

    Tandemhauptbremszylinder

    In Zusammenhang mit den geänderten Radbremsen wurde der Durchmesser des Tandem-Hauptbremszlyinders an Fahrzeugen ohne Bremskraftverstärker von 22,2 mm auf 20,64 mm verringert. Gleichzeitig wurde die Hubaufteilung (Vorderachsbremskreis / Hinterachsbremskreis) von 24/14 mm auf 21 / 17 mm geändert. Durchmesser und Hubaufteilung der Tandem-Hauptbremszylinder an Fahrzeugen mit Bremskraftverstärker bleiben unverändert. In dem Ausgang zum Vorderachsbremskreis beider Tandem-Hauptbremszylinder ist eine 1,5 mm Drosselbohrung vorhanden. Das Vordruckventil für den Hinterachsbremskreis ist im Bremskraftregler eingeschraubt.

    Bremskraftregler

    Im hinteren Bremskreis ist serienmäßig ein Bremskraftregler eingebaut. Er ist vorn an der Innenseite des linken (bzw. beim Rechtslenker des rechten) Längsträgers angeschraubt. Der Bremskraftregler regelt abhängig von der effektiven Verzögerung beim Bremsen den Druck im Hinterachsbremskreis auf einen Wert, der eine optimale Abbremsung der Hinterräder sicherstellt: Die Hinterräder blockieren nur dann, wenn auch die Vorderräder blockieren.

    Scheibenrad

    Als weitere Änderung erhalten alle Transportermodelle Sicherheitsfelgen (Hump-Felgen). Die ab Werk als M-Ausstattung montierten Gürtelreifen werden jatzt auf der Hump-Felge ohne Schlauch montiert. Das gilt auch, wenn nachträglich Gürtelreifen aufgezogen werden. Ausgenommen davon sind Gelände-Gürtelreifen (M101), die nach wie vor mit Schlauch gefahren werden müssen. Die Scheibenräder sind zur Kühlung der Bremse mit Durchbrüchen in der Radschüssel versehen.
  • technische Daten: Die Räder sind durch 5 Radmuttern (M14 x 1,5) an den Stehbolzen der Naben befestigt.

    Bremskraftverstärker Rechtslenker

    Der Bremskraftverstärker (M506) ist jetzt auch beim Rechtslenker als M-Ausstattung lieferbar (bisher nur beim Linkslenker).

    ab März 1972

    Festsattel

    Ab März 1972 werden Festsättel mit zwei Entlüfterschrauben montiert.

    Modelljahr 1972

    Hinterradbremse

    Zur Verbesserung der Bremskraftverteilung wird an der Hinterachse ein im Durchmesser (jetzt 23,81 mm) und in der Form geänderter Radbremszylinder eingebaut und der Steg der Bremsbacken entsprechend geändert. Ferner werden in diesem Zusammenhang die Löcher in den Stegen der Bremsbacken um 3 mm nach innen verlegt und dadurch die Vorspannung der oberen Rückzugfeder verkleinert. Außerdem entfällt das Vordruckventil im Bremskraftregler, stattdessen wird jetzt ein Reduzierstück eingeschraubt.

    Handbremse

    Durch geänderte Hebelübersetzungen am Handbremshebel und am Bremshebel in der Hinterradbremse wird bei gleichem Kraftaufwand der Wirkungsgrad der Handbremse verbessert. Die Handbremsseile sind in einem Ausgleichsbügel eingeschraubt, der über eine Zugstange vom Handbremshebel betätigt wird. Die Einstellung der Handbremse erfolgt jetzt von unten am Ausgleichsbügel.

    September 1971

    Führungsstück für Handbremsseil, Rechtslenker mit Bremskraftverstärker

    Das rechte Handbremsseil wird in einem auf den Bund des Bremskraftverstärkers aufgeklemmten Führungsstück aus Kunststoff geführt. Dadurch wird verhindert, daßn das Handbremsseil am Bremskraftverstärker scheuert.

    März 1972

    Siebeinsatz für Bremsflüssigkeitsbehälter

    Alle Typen erhalten einen Siebeinsatz im Bremsflüssigkeitsbehälter. Verunreinigungen beim Nachfüllen werden damit aus dem Bremssystem ferngehalten. Beim Entlüften mit einem Druckentlüftergerät ist der Siebeinsatz herauszunehmen.

    Reifen

    Alle Modelle mit 1,7 l-Motor werden serienmäßig mit Gürtelreifen der Größe 185 R 14 C 6 PR ausgerüstet. Die Modelle mit 1,6 l-Motor erhalten wie bisher Reifen 7.00 - 14 8 PR bzw. 185 R 14 C 6 PR. 184 SR 14 Reinforced-Reifen können als Mehrausstattung geliefert werden (ausgenommen Modell 21 F).

    Juni 1972

    Lagerbolzen für Druckstange

    Die Befestigung der Druckstange am Bremshebel für Bremsbacke in der Hinterradbremse ist geändert worden. Der bisher mit einer federnden Klammer am Kopf gesicherte Lagerbolzen ist entfallen. Statt dessen setzt ein Lagerbolzen mit einer am Schaft eingedrehten Nut ein. Dieser Bolzen wird durch eine Sicherung gehalten, die in die Nut eingesetzt und zusammengedrückt wird.

    August 1972

    Festsattel

    Der Typ 2 erhält größere Festsättel mit 14 mm dicken Bremsbelägen (bisher 10 mm). Die Kolben in den Festsätteln sind um 4 mm verlängert worden (bisher 29 mm, jetzt 33 mm). Bremsscheiben, Achsschenkel und Abdeckbleche werden entsprechend den größeren Festsätteln geändert. Das Gewinde für die Befestigungsschrauben Festsattel an Achsschenkel wurde von M 12 x 1,5 auf M 14 x 1,5 umgestellt. Diese Befestigungsschrauben werden mit 14,5 bis 17,5 mkg angezogen. Die Paßschraube wird bei dem neuen Festsattel oben im Achsschenkel eingeschraubt (bisher unten).

    Hinterradbremse

    Das Schauloch im Bremsträgerblech zur Sichtkontrolle der Bremsbelagstärke ist von unten nach oben verlegt worden. Damit wird jetzt bei der Sichtkontrolle der Verschleißzustand der Sekundärbacke beobachtet, die erfahrungsgemäß an dieser Stelle den größten Verschleiß aufweist.

    September 1972

    Tandem-Hauptbremszylinder

    In den Tandem-Hauptbremszylinder ohne Bremskreiskontrollleuchte wird anstelle von zwei Bremslichtschaltern nur noch ein Bremslichtschalter eingebaut. Es entfällt der Bremslichtschalter für den Druckstangenbremskreis. Gleichzeitig entfällt auch die entsprechende Bohrung für den Bremslichtschalter.

    Dezember 1972

    Bremskraftregler

    Das Entlüfterventil auf dem Bremskraftregler ist aus produktionstechnischen Gründen nicht mehr notwendig und darum entfallen. An dieser Stelle ist jetzt die bisher stirnseitig angeschlossene Bremsleitung für den Hinterachsbremskreis angeordnet. Dabei wurde das Gewinde so abgeändert, daß die Bremsleitung für den Hinterachsbremskreis direkt (ohne Reduzierstück) am Bremskraftregler angeschlossen werden kann. Montagehinweis:Bei der Montage der Bremskraftreglers ist unbedingt darauf zu achten, daß die Schraubenköpfe der Gehäuseschrauben in Fahrtrichtung zeigen.

    August 1973

    Selbstnachstellende Trommelbremse (M086)

    Für bestimmte Exportländer erhalten alle Typ 2-Modelle selbstnachstellende Trommelbremse an der Hinterachse. Die Nachstellung erfolgt automatisch beim Betätigen der Fußbremse.

    September 1973

    Tandem-Hauptbremszylinder (Fa.Teves)

    In Tandem-Hauptbremszylinder der Fa.Teves werden teilweise statt der Stützringe und Federteller auch kombinierte Stützringe (Stützring und Federteller aus einem Stück) montiert.

    Oktober 1974

    Faltreserverad

    Typ 2 Campingwagen erhalten als Mehrausstattung (M586) ein Faltreserverad. Zum Befüllen wird ein Kompressor mitgeliefert, der an das Bordnetz angeschlossen wird.

    April 1974

    Bremskraftverstärker

    Der Zylinderdurchmesser des Bremskraftverstärkers wurde von 8 auf 9 Zoll vergrößert.

    Hinterrad-Bremse

    Bei Fzg. mit manueller Nachstellung der Hinterradbremse sind Federteller, Druckfedern und Spannstifte entfallen. Ebenso sind die Löcher für die Spannstifte im Bremsträger nicht mehr vorhanden. Federteller, Druckfedern und Spannstifte werden nur noch in Fahrzeuge mit automatischer Nachstellung der Hinterradbremse eingebaut.
    Modelländerungen
  • Modelländerungen Aufbau und Rahmen A
  • Modelländerungen Elektrik E
  • Modelländerungen (Frischluft-)Heizung F
  • Modelländerungen Getriebe und Hinterachse H
  • Modelländerungen Industriemotor I
  • Modelländerungen Kraftstoff- und Einspritzanlagen K
  • Modelländerungen Motor M
  • Modelländerungen Vorderachse und Lenkung V
  • Modelländerungen diverse

  • Weitere technische Hinweise zum VW-Bus

  • e-mail: michaelk118@web.de

    Autor: Michael Knappmann       Copyright © 1998 Michael Knappmann, All rights reserved.
    Letzte Modifikation: 13.11.2005       Erstmals erstellt: 13.10.1998