VW-Bus T2

Dies ist der Familienbus meiner Eltern, der seit 1982 zwischen Nordkap und Marokko, Portugal und Ostanatolien als Urlaubsfahrzeug und zudem als Alltagsfahrzeug treue Dienste leistete. Inzwischen ist er aber durch einen neumodischen T4 ersetzt worden und bekommt bei mir sein Gnadenbrot.

Angefangen hat alles im Sommerurlaub 1981, der mit der fünfköpfigen Familie damals noch im Renault R12 Kombi in einem Ferienhaus stattfand. Mit Erschrecken wurde beim Entladen zu Hause während einer Wiegeprobe festgestellt, daß der Wagen völlig überladen gewesen war. Ein größeres Auto war also ohnehin notwendig. Zudem wurde in diesem Urlaub deutlich, daß mit den sich ändernden Urlaubsansprüchen der heranwachsenden Kinder ein ganz anderer Urlaubsstil notwendig würde, wenn die Familie im Urlaub vollzählig bleiben sollte. Konkret: Der Faktor "Abenteuer" mußte in den Vordergrund treten, damit die Kinder überhaupt noch mitfahren. Lange Winterabende verbrachten wir nun mit dem Austausch von Urlaubsideen und den Planungen. Ergebnis war für den Anfang eine Rundreise mit Übernachtungen auf Campingplätzen. Bei der Wahl des Fahrzeugs bestanden zunächst zwei Alternativen: entweder ein sehr großer PKW-Kombi mit einem Klappwohnwagen oder eben - wenn schon, denn schon - ein VW-Bus. Nach dem Besuch einiger Camping-Messen und -Händler fiel die Wahl dann auf den VW-Bus. Eine einfache, zweckmäßige und leicht (de)montierbare Wohnmobileinrichtung mußte entworfen und gebaut werden. Es entstand die Idee, das ohnehin notwendige Zwei-Mann-Zelt mit dem Boden direkt auf dem Dachgepäckträger zu befestigen, um den abendlichen Lageraufbau zu vereinfachen. Da der Gebraucht-Bus-Händler von einem T3 ab Bj.80 abriet, fiel die Wahl auf einen roten T2 Bj. 76. (Später mußten wir dann feststellen, daß es sich um einen Betrüger handelte: der Motor war aus Schrottteilen zusammengewürfelt und machte sofort nach dem Urlaub schlapp. Die Oilstar-Garantie war wirkungslos, weil der Händler die notwendigen Nachbehandlungen zwar berechnet, aber nicht ausgeführt hatte. Nach der Gerichtsverhandlung zahlte er nicht, so daß irgendwann der Mann mit dem Kukuck zwei Teppiche bei ihm abholte ...) Im Frühling lagen wir dann oft in den Pausen der Fahrradtouren im Ufergras am Bach und sangen alte Pfadfinderlieder. So entwickelte sich Jugoslawien zu unserem ersten Favoriten. Einige Abenteuer mußten vor der Abreise noch bestanden werden. So lieferte das Quelle-Versandhaus den dort bestellten Dachgepäckträger nicht aus mit dem Hinweis, daß wir ja nach Österreich ausgewandert seien! (Bis heute ist uns schleierhaft, wie sie darauf kamen.)

Jugoslawien 1982